Jeder Mensch, ob Freund oder Fremder, hat grundsätzlich Anerkennung und Respekt verdient, auch dann, wenn er einen sogenannten „Fehler“ begeht. Auf dieser Basis kann auch Kritik geübt und eine Diskussion über verschiedene Meinungsbilder geführt werden, ohne dass die Situation eskaliert.
Wenn ein Kind kritisiert wird, lernt es zu verurteilen.
Wenn ein Kind angefeindet wird, lernt es zu kämpfen.
Wenn ein Kind verspottet wird, lernt es, schüchtern zu sein. Wenn ein Kind beschämt wird, lernt es, sich schuldig zu fühlen.
Wenn ein Kind verstanden und toleriert wird, lernt es, geduldig zu sein. Wenn ein Kind ermutigt wird, lernt es, sich selbst zu vertrauen.
Wenn ein Kind gelobt wird, lernt es, sich selbst zu schätzen.
Wenn ein Kind gerecht behandelt wird, lernt es, gerecht zu sein.
Wenn ein Kind geborgen lebt, lernt es zu vertrauen.
Wenn ein Kind anerkannt wird, lernt es, sich selbst zu mögen.
Wenn ein Kind in Freundschaft angenommen wird, lernt es, in der Welt Liebe zu finden.
Dieser Text steht über dem Eingang einer tibetischen Schule
Liebe und Wertschätzung braucht jeder, auch diejenigen, die sich selbst und anderen gerne vorspielen, sie bräuchten sie nicht. Innerlich sind das oft diejenigen, die am meisten verzweifelt und liebesbedürftig sind. Ich habe oft erlebt, dass Klienten in der Gegenwart von wertschätzenden Menschen aufblühen und dass die Wertschätzung eine Lebensfreude zum Vorschein bringt, die zuvor nicht da war. Wertschätzung und Respekt bedeutet somit zugleich Vorbild zu sein für Andere.
Natürlich gilt auch hier „wie innen, so außen“. Wie wir vom Gesetz der Anziehung wissen, hat alles, was wir tun, eine Rückwirkung auf das eigene Sein - die Wertschätzung zu anderen Menschen steht also immer in Bezug zu uns selbst. Wir können andere Menschen nicht wertschätzen, wenn wir keine Wertschätzung zu uns selbst empfinden. Oder andersherum gesagt: Wertschätze ich jemanden nicht, dann wertschätze ich mich selbst nicht. Um uns selbst wertschätzen zu können, müssen wir ALLE Teile in uns annehmen, ohne sie zu unterdrücken, zu verleugnen, zu verteufeln oder zu verurteilen. Verurteilung ist das exakte Gegenteil von Wertschätzung und Annahme. Das Empfinden von positiven Gefühlen erfordert absolute Urteilsfreiheit.
Wenn man es z.B. mit einem Alkoholiker, einem Dieb oder einem Gewalttäter zu tun hat, dann erscheint es als ganz normal und selbstverständlich, solche Menschen zu verurteilen und sie nicht wertzuschätzen. Doch eine Verurteilung bzw. eine Schuldzuweisung bietet keinerlei Aussicht auf Verbesserung, im Gegenteil, sie vergiftet das Klima und schadet sowohl dem, der den Vorwurf macht als auch dem, dem etwas vorgeworfen wird. Das wäre absolut kontraproduktiv. Man setzt damit Energien frei, die eine positive Entwicklung verhindern. Wer Dreck berührt, wird von ihm beschmutzt. Klare Sache, da braucht man sich nichts vorzumachen. Erst durch die Energie der Wertschätzung kann sich eine Transformation vom Dunkel ins Lichtvolle vollziehen. Wenn wir das Gefühl haben, für solche Menschen keine Akzeptanz aufbringen zu können, dann ist das ein klares Zeichen dafür, dass es etwas in uns zu heilen gibt.
Tief im Inneren sind wir alle miteinander verbunden, sagt uns die Quantenphysik und sie lehrt uns zudem, dass der Beobachtete die Beobachtung bestimmt. Wenn man diese Lehre auf uns Menschen überträgt, bedeutet dies: Unsere Mitmenschen werden uns das entgegen bringen, was wir in ihnen sehen, denn dadurch holen wir es hervor. Es wird uns stets die Ebene im Anderen antworten, auf der wir uns selbst gerade befinden. Durch „Positivprojektionen“ helfen wir anderen Menschen, ihr großartiges Potenzial heraus zu lassen.
Der eigentliche Sinn zwischenmenschlicher Beziehungen ist die Reflektion bzw. das Spiegeln des eigenen Inneren, so dass wir alle zu uns selbst finden können. Jeder einzelne Mensch auf Erden ist demnach eine Chance, das Lieben und Wertschätzen zu lernen. Das Zusammenleben mit anderen Menschen in jeglicher Gesellschaftsform erfordert tägliche, liebevolle Pflege. Wenn man nicht täglich Liebe darauf „gießt“, verwelkt der zwischenmenschliche Umgang wie eine Blume in der Wüste.
In jedem von uns ist das Bedürfnis verwurzelt, das „Göttliche“ in ALLEM zu sehen. Wieso das so ist? Ganz einfach. Weil dies der Natur von ALLEM entspricht und weil ein jeder von uns die Erinnerung an seine göttliche Herkunft nicht verloren hat. Zugegeben: Es gibt Verbindendes und Trennendes zwischen den Menschen, doch das Trennende ist nur mit den Augen des Ego zu sehen und stellt eine „Äußerlichkeit“ dar. Was ist das Typische an Äußerlichkeiten? Sie kommen und sie gehen, sie bleiben nie für immer, sie sind vergänglich. Doch das verbindende Göttliche in unserem Herzen ist das Zentrum des Inneren, es ist das ewige Sein, das, was IMMER bleibt.
Auszug aus dem Buch
„KarmaAblösung" - Wie Du mehr Liebe, Glück und Reichtum in Dein Leben bringst
Deine Dragica