In meinen Blog-Texten und Büchern habe ich oft darauf hingewiesen, dass es außerordentlich wichtig ist, nicht gegen etwas vorzugehen (=Kampf, negative Schwingung), sondern FÜR etwas zu sein (=Harmonie, positive Schwingung). Zum Beispiel bringt es uns keinen Fortschritt, gegen eine Krankheit eingestellt zu sein (die Krankheit steht dadurch im Fokus und wird mit Energie versorgt), sondern für unsere Gesundheit zu sein (die Energieschwingung verlagert sich dabei auf unser Wohlergehen).
Neulich sprach ich mit einer Bekannten, die sagte, dass sie gegen Umweltverschmutzung, gegen Krieg, gegen die Abholzung der Regenwälder, gegen Fremdenfeindlichkeit, gegen die Ausgrenzung von behinderten Menschen und gegen die Walfisch-Jagd ist.
Ein anderer Bekannter sagte, er sei gegen Jugendkriminalität, gegen Korruption, gegen Kindesmisshandlung und gegen Atombombenversuche. Als ich ihn fragte, wofür er sei, meinte er: „Na ja, für das Gegenteil von alledem.“
Es fiel ihm offenbar leichter, auszudrücken, wogegen er ist, als wofür er sich einsetzt. Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass das Sprechen dem Denken folgt. Wenn es leichter zu artikulieren ist, wogegen man ist, dann zeigt uns dies, dass der Fokus auf dem Problem fest klebt, statt auf die Lösung umzuschwenken.
Ein dritter Bekannter sagte mir, er kämpfe für den Frieden, für die Gleichberechtigung aller Menschen, für den Tierschutz und für die Arbeitnehmerrechte. Hier lag das Augenmerk zwar auf erstrebenswerte Ziele, wurde aber durch den Schatten des „Kämpfens“ getrübt.
Werfen wir einen Blick in unsere Gesellschaft, stellen wir oft fest, dass bereits unsere Sprache durch aggressive „Kampf- und Kriegsausdrücke“ gekennzeichnet ist. Hier einige Beispiele:
Beziehen sie Stellung dazu.
Er hat den Kopf in der Schlinge.
Morgen findet der Wahlkampf statt.
Das wird einschlagen wie eine Bombe.
Ich kämpfe gegen überflüssige Pfunde.
Wir setzen die Konkurrenz außer Gefecht.
Heute ist die entscheidende Fußballschlacht.
Wir verpassen ihm einen Schuss vor den Bug.
Da wir die Sprache im Kindesalter lernen, geht sie uns in Fleisch und Blut über, ohne dass sie hinterfragt wird. Das bedeutet, wir bemerken oft gar nicht, wie sehr unsere Sprache mit Formulierungen durchsetzt ist, die an Gewalt erinnern. Wenn wir Wörter wie „Krieg“, „Kampf“ oder „Gewalt“ verwenden (was ich für diesen Artikel notgedrungen als Ausnahmefall tue), dann sollten wir uns darüber bewusst sein, dass diese Begriffe eine sehr niedrig schwingende Energie in sich tragen, die uns energetisch herunter zieht. Damit tun wir uns beileibe keinen Gefallen.
Dabei sollten wir uns stets vor Augen halten, dass alles, was wir als geistiges Bild oder Wort aussenden, früher oder später zu uns zurück kommt. Oder anders gesagt:
Gewalt erzeugt noch mehr Gewalt.
Liebe erzeugt noch mehr Liebe.
An die Stelle des Kampfes sollten wir also lieber das setzen, was wir in der Wirklichkeit sehen wollen. Denken und sprechen wir von all dem Positiven, dem Erstrebenswerten, das unsere schöne Mutter Erde so sehr bereichern würde. Man könnte die obigen Formulierungen auch so ausdrücken:
Äußern sie sich bitte dazu.
Er braucht jetzt unsere Hilfe.
Morgen wird ein neuer Minister gewählt.
Das wird ein ganz tolles Ereignis werden.
Ich tue was für meine Figur und Gesundheit.
Wir schaffen etwas Tolles. Mal sehen, was unsere Mitbewerber haben
Heute findet ein Super-Spiel zwischen zwei sehr guten Mannschaften statt.
Wir sollten ihn höflich darum bitten, dass er vielleicht einen Gang herunter schaltet.
Derselbe Inhalt, aber diesmal mit einer ganz anderen, viel höheren Energiequalität. Sortieren wir die „Negativausdrücke “step by step“ aus unserem Wortschatz heraus, denn nur dann ist es noch ein Schatz. Und bemühen uns dabei, andersdenkende Menschen nicht als Feinde zu betrachten. Seien wir nicht gegen sie und rufen uns in Erinnerung, dass auch wir nicht immer so gedacht und gesprochen haben, wie es heute der Fall ist.
Versuchen wir nicht, sie in langwierigen Diskussionen und Gesprächen zu überzeugen, dass sie sich uns anschließen sollen. Nehmen wir sie lieber von Herzen so an, wie sie derzeit sind und leben ihnen unsere Lebensweise vor. Und damit meine ich eine liebevolle Lebensweise. Liebe bedeutet für mich, dass man Liebe ausströmt. Die Liebe ist nicht gegen den Hass, sie ist für die Liebe. Die Liebe kennt nur die Liebe und speist sich aus sich selbst heraus.
Jesus liebte selbst die Menschen, die gegen ihn eingestellt waren. Er liebte die „Opposition“. Nun mag man womöglich einwenden, dass er verraten und gekreuzigt wurde, aber seine Botschaft der Liebe ist uns allen heute noch bekannt, weil sie aufrichtig und wahrhaftig war. Er versuchte nicht zu manipulieren oder zu verführen, wie man es vielleicht in Seminaren für gewiefte Verkaufsgespräch-Taktiken erlernt, nein, er handelte ganz ohne Hintergedanken und ohne eigensüchtig zu sein. Er tat alles in bedingungsloser Liebe, ohne den Versuch, andere Menschen zum eigenen Vorteil zu täuschen. Er spielte die Liebe, die Achtung und Wertschätzung vor seinen Mitmenschen nicht vor, sondern er lebte sie mit jeder Zelle, mit jeder Faser seines Körpers.
Alles an ihm war echt! Seine Ehrlichkeit, seine Botschaft und besonders seine Liebe. Genau dies machte seine unglaublich harmonische Ausstrahlung aus. Diese Liebe gab ihm Kraft, alles zu überstehen, was ihm letztlich widerfuhr. Er lehrte die Menschen, selbst ihre vermeintlichen Feinde zu lieben (denn dann gibt es keine Feinde mehr).
Ich nehme mir eine solche Lebensweise gerne zum Vorbild. Ich lasse gerne die Macht der Liebe mein Denken, mein Fühlen, mein Sprechen und mein Handeln verändern. Und damit verändere ich mich selbst. Und indem ich dies vorlebe und mein Licht der Liebe strahlen lasse, entzünde ich dieses Licht vielleicht auch in dem einen oder anderen Menschen, der meinen Weg kreuzt.
In Liebe,
Deine Dragica
PS: Bei Anderen sieht man „Fehler“ im leichter als an einem Selbst. Dabei wäre es gerade hier viel wichtiger, seine eigene Sprache zu kontrollieren und evtl. in eine positive Richtung zu verändern. Kennst du das und wie gehst du damit um? Über eine paar Zeilen deiner eigenen Erfahrung, hier unten im Kommentarfeld, würde ich mich sehr freuen.