„Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.“ (Pearl S. Buck)
Jede geistige Einstellung ist für sich ein langer Weg und es ist ganz natürlich, dass man zwischen verschiedenen Einstellungen hin- und herwechselt, bevor man eine Zeitlang einen festen Standpunkt einnimmt, bevor der sich irgendwann auch wieder ändert. In der Psychologie geht man davon aus, dass ca. 50% unseres ganzen lebenslangen Lernens in den ersten 7 Lebensjahren stattfindet. Die restlichen 50% an Wissen lernen wir in den Jahren danach. Anders ausgedrückt: Mit 7 Jahren haben wir bereits eine Art Grundkonzept bzw. Scheuklappen, an denen nicht zu rütteln ist. Die Massenmedien, die Schulen, die Traditionen und unsere Mitmenschen erzählen uns etwas, wir nehmen es als „unsere Wahrheit“ ungefiltert an und verlieren den Blick für Alternativen. Ohne es zu wissen, denken die meisten Menschen kaum selbstbestimmte Gedanken, sondern sie spielen ihre übernommenen Glaubenssätze ab und verlaufen sich dadurch bzw. entfremden sich von ihrem wahren Selbst. Wir reagieren also vornehmlich auf äußere Geschehnisse durch eingeprägte Verhaltensmuster und sind uns dessen gar nicht bewusst. Man könnte uns in diesem Sinne „Reaktionäre“ nennen, da wir nicht agieren, sondern reagieren. Klingt nicht so schön, oder!?
Doch jetzt kommt die gute Nachricht: Da all unsere Glaubenssätze, wie eingangs erwähnt, durch Eigenerfahrungen (ob in diesem Leben oder in einer früheren Inkarnation) und äußere Einflüsse entstanden sind, sind sie zum Glück nicht unveränderlich, sondern formbar. Verinnerlichen wir uns dabei, dass alles, was uns gelehrt wurde, relativ ist.
Ich weiß nicht, wie es bei Dir war, aber während meiner Kindheit bzw. meiner Erziehung lebten mir eine ganze Reihe von Erwachsenen vor, wie ich in den unterschiedlichsten Situationen zu reagieren habe (z.B. mit Lachen, mit Wut, mit Trauer usw.). Wenn meine Eltern mir sagten, dass ich „Mami und Papi traurig gemacht habe“, dann suggerierte man mir damit, dass man im Grunde keine Eigenverantwortung für die eigenen Gefühle hat. Nicht Mutter und Vater seien verantwortlich für die eigenen Gefühle, sondern jemand Drittes: das Kind. Mir wurde die Nachricht übermittelt, dass ich kleines Kind für die Wut, die Freude oder die Trauer meiner Eltern zuständig bin, weil ich bestimmte Dinge tat oder eben nicht tat – und mich dafür verantwortlich oder auch schuldig zu fühlen habe. Das war eine große Belastung für mich. Eine künstlich geschaffene. Ein Baum wird auch erst dann schwer und träge, wenn wir schwere und belastende Gewichte an seine Äste hängen. Und so ähnlich ging es mir. Aber das sollte sich ändern.
Alles das, was wir von uns und von der Welt glauben und erwarten, ziehen wir in unser Leben und machen es zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Sobald mir das klar wurde, stellte ich mir im Laufe des Lebens oft die Frage: MUSS ich mich verletzt fühlen, wenn ein anderer Mensch mich z.B. anschreit, beleidigt oder mich vor anderen Menschen schlecht macht? Oder habe ich eine Wahl, diesen oder jenen Weg zu wählen? Es kommt uns zwar so vor, dass unsere Gefühle vom Verhalten anderer abhängen, doch dem ist nicht so. Gefühle werden IN UNS und VON UNS gebildet. WIR SELBST erschaffen sie, sie werden uns nicht von außen eingepflanzt oder per Spritze eingeflößt. Sie sind unsere Kreation, unsere Kinder, wenn man so will – also obliegen sie auch UNSERER VERANTWORTUNG. Was wir wahrnehmen, hat weitaus mehr mit unseren Glaubenssätzen, unserer Sichtweise zu tun, als mit dem tatsächlich Erlebten. Denn wir alle sind Schöpfer und erschaffen uns unsere eigene „gefühlte Wirklichkeit“.
Wenn ich unglücklich bin…STOP. Die Formulierung ist nicht korrekt. Es sollte heißen: Wenn ich mich unglücklich fühle, dann weiß ich heute, dass es nur an meiner Interpretation der Dinge liegt. Und so gelang es mir durch meine eigene Karma-Ablösung im Laufe des Lebens, immer mehr meiner bisherigen Annahmen zu überdenken, zu hinterfragen und manche sogar über Bord zu werfen. Und nach und nach erschien mir die Welt und mein Leben in einem ganz anderen Licht. Einem schöneren und wärmeren Licht.
„Alle persönlichen Durchbrüche beginnen mit einer Änderung unserer Glaubensmuster.“ (Anthony Robbins)
Für alle, denen Karma-Ablösungen noch nicht vertraut sind: Das Ablösen von Karma bewirkt wieder den Urzustand der Seele. Das ist das Göttliche, was Dich von innen hält, wenn sonst alles Angelernte wegfällt. Diesen Zustand haben wir alle einmal gekannt, aber längst vergessen. Im Laufe unzähliger Inkarnationen und unter dem Einfluss zahlloser Erlebnisse häuften wir uns immer mehr karmisches Gepäck auf, so dass unsere Eigenschwingungen immer niedriger und niedriger wurden. Doch es ist für jedermann und „jederfrau“ möglich, wieder karmafrei zu werden. Bei mir war es vor Jahren der Fall und mir wurde klar, dass ich nicht wie das Blatt war, das vom Wind und anderen äußeren Einflüssen durch die Gegend gewirbelt wurde. Nein, ich war jemand, dem man die eigene Sichtweise, wie er welches Ereignis im Leben auffasste, nicht nehmen konnte. Auch mein Selbstbild änderte sich radikal: Ich war kein Verbraucher, Arbeitnehmer, Wähler oder Konsument mehr, sondern ein von Gott geschaffenes, einzigartiges und wunderbares Kunstwerk. Damit lebte es sich gleich ein paar Oktaven leichter.
„Sie sind weder durch Zufall entstanden, noch ein Massenprodukt vom Fließband. Sie wurden vielmehr von Ihrem Schöpfer bewusst geplant, mit vielen Talenten ausgestattet und liebevoll auf die Erde geschickt.“ (Max Lucado)
Wir sehen also: Unsere inneren Überzeugungen schränken uns entweder ein oder entfalten unsere Schöpferkräfte, sie können sowohl das Sprungbrett sein, welches uns in ein glückliches Da-Sein befördert, sie können aber auch die Schranke sein, die uns den Weg dahin versperrt – je nachdem, ob man sich selbst dazu in die Lage versetzt, frei wählen zu können, wie man die Welt wahrnimmt oder nicht. Halten wir uns bei der ganzen Angelegenheit eins vor Augen: Ohne Glaubenssätze geht es im Leben nicht, aber es sollten Glaubenssätze sein, die uns ermutigen und Selbstvertrauen geben, und nicht solche, die uns das Leben schwer machen. Entscheiden wir uns für die unterstützenden Glaubenssätze, entscheiden wir uns für ein glückliches Leben, denn wie innen, so außen. Ein Glaubenssatz sollte sein, dass es ganz natürlich ist, immer wieder dazu zu lernen.
Aus meiner Sicht wäre es gar nicht so verkehrt, zwei Stufen des Lernens einzuführen: Die erste Stufe wäre dazu da, um Kinder auf das Leben vorzubereiten. Und die zweite Stufe wäre für die Menschen, die bereits einen Teil ihres Lebens gelebt haben und jetzt lernen sollten, ihre bisherige Weltanschauung zu überdenken, sie zu erweitern und über sie hinaus zu wachsen. Denn das Leben ist eine Ganztagesschule und das Lernen hört nie auf. Denken wir einmal an unser bisheriges Leben zurück, dann stellen wir fest: Das Leben fordert uns alle paar Jahre immer wieder dazu auf, unseren bisherigen Weg zu ändern und neue Entscheidungen zu treffen. Denn was heute richtig erscheint und uns geholfen hat, kann sich morgen schon als falsch und schädlich erweisen. Die Welt ist nicht statisch, sie ist dynamisch, dreht sich jeden Tag und ändert sich jede Sekunde. Das einzig Konstante in unserem Universum ist die Veränderung.
Ein Passant fragte einen anderen: „Können sie mir sagen, wie viel Uhr es ist?“
„Sicher“, sagte der andere Passant. „Aber warum wollen sie das wissen? Es ändert sich dauernd.“
Denke dabei einmal an Deinen Freundes- und Familienkreis. Kennst Du all diese Menschen? Oder die Menschen, mit denen Du täglich zu tun hast? Oder kennst Du nur das Bild, welches Du Dir gemacht hast, als Du diese Menschen vor Jahren kennen gelernt hast? Menschen sind schließlich keine leblosen Gegenstände, sondern Wesen, die sich in einem Prozess permanenter Transformation befinden. Wenn Du das im Hinterkopf behältst, dann werden Dir auch Deine eigenen Sichtweisen nicht mehr so sehr als unveränderlich vorkommen.
Ein Beispiel:
Welcher von diesen beiden Menschen möchtest Du sein? Der erste gerät in einen Stau und versäumt einen wichtigen Termin. Dabei hat es ganze drei Monate gebraucht, um diesen Termin zu bekommen. Sich dieses Gedankens bewusst wird er stocksauer und bekommt davon Magengeschwüre. Der zweite gerät ebenfalls in einen Stau und verpasst ebenso einen wichtigen Termin, auf den er lange warten musste. Er lehnt sich zurück, denkt über alles nach und sagt sich: „Wenn ich es zu meinem Termin nicht schaffe, überlege ich mir jetzt in aller Ruhe, wozu ich die neu dazu gewonnene Zeit nutzen kann.“ Welche Sichtweise wählen wir? Sehen wir uns als Opfer, als hilfloser Spielball höherer Mächte oder betrachten wir uns als einen selbstverantwortlichen Menschen, der keine Reiz-Reaktionsmaschine ist, sondern selbst entscheiden darf, wie er was auf sich wirken lässt? Ich wähle das Letztere. Und das kann ich deshalb, weil ich meine WAHR-Nehmung verändert habe. Ein- und dieselbe Situation anders wahrnehmen – aber so, dass es mir gut tut.
„Ja, aber das ist gar nicht so einfach, schließlich sind das ganz starke Prägungen in uns, die lassen sich nicht einfach so abschütteln“, höre ich da viele sagen. Kommen Dir diese Einwände bekannt vor? Ich kenne sie nur allzu gut. Wir wissen: Auch Gewohnheiten begleiten uns seit mehreren Inkarnationen und sind schon fast zu einer zweiten Haut geworden, die sich nicht einfach so abstreifen lässt. Aber es gibt Mittel und Wege, wie z.B. die bereits erwähnte Karma-Ablösung.
Ich habe Menschen behandelt, die dachten nur dann glücklich sein zu können, wenn sie sich unglücklich fühlten. Klingt paradox, ich weiß. Warum sie diese Meinung hatten? Weil es ihre innere karmische Programmierung war. Sie fühlten sich nicht wert genug, um glücklich sein zu dürfen. Manchmal lag es an einem inneren Schuldkomplex, den man sich energetisch über die letzten Inkarnationen gebildet hatte, manchmal auch durch einen fanatischen Glauben, der durch äußere Einflüsse entstanden war. Diese Menschen handelten auf eine bestimmte Art und Weise, ohne zu wissen, warum sie es taten. Sie lebten mechanisch und automatisch. Sie waren wie in einem unsichtbaren Gefängnis eingesperrt. Unter solchen Umständen ist kein glückliches und freies Leben möglich.
Vergessen wir dabei nie: Glaubenssätze und Verhaltensmuster sind, so wie alles, Energie, die uns anhaftet. Manche dieser Energien begleiten uns bereits seit Hunderten von Jahren, so dass hier die karmische Verstrickung gelöst werden sollte, um wieder freier, eigenmächtiger und vor allem glücklicher leben zu können. Durch die Karma-Ablösung fallen alte und uns nicht guttuende Vorstellungen und Selbstbildnisse wie tote Blätter von einem Baum. Und umso mehr karmische Bande gelöst werden und unsere dadurch entstandene Unbewusstheit abnimmt, desto bewusster werden wir. Erst aus diesem neuen Zustand heraus können wir wieder die Gedanken und Gefühle in uns bilden, die uns das Leben genießen lassen. Und das ist wichtig, wenn man bedenkt, dass jeder einzelne Gedanke über 50 Billionen Zellen in unserem Körper beeinflusst. Jeder Gedanke und jedes Gefühl stärkt oder schwächt uns. Und einen einzigen destruktiven Glaubenssatz ändern, kann bereits ein ganzes Leben verbessern. Es ist wie das Drücken eines Reset-Knopfes. Das sollten wir uns immer wieder vor Augen halten.
„Nur wer Bewusstsein verändert, verändert Realität.“ (Katja Wolff)
Ich halte es für sehr wichtig, immer wieder eine innere Reinigung durchzuführen (täglich mit Zentrierungen und alle 2 bis 3 Monate durch eine Astralkörper-Reinigung). Wie sagte Laotse: „Jeder scheint weise zu sein außer mir. Jeder scheint so klar zu denken, nur ich bin verwirrt.“ Damit brachte er zum Ausdruck, dass er kein vorgefertigtes Weltbild hatte. Er lernte die Welt jeden Tag neu kennen und ebenso lernte er auch sich selbst stets aufs Neue kennen.
Denke bitte stets daran: Die Sicht auf die Welt, auf sich selbst und auf all die anderen Menschen ist entscheidend für Dein eigenes Leben. Mit einer karmafreien und liebevollen Sichtweise stellst Du fest, dass es gar keine Probleme gibt, keine Feinde und somit auch keine Angst. Mit solch einer Sichtweise wirst Du nicht enttäuscht, weil Du nichts erwartest. Du betrachtest Dich als Teil der Schöpfung, siehst die Dinge allumfassend und bist rein und ungeteilt, forderst nichts und wertest nicht. Du fühlst Dich ganz, ausgeglichen und Du weißt, dass Du, egal was passiert, immer die WAHL hast, WIE Du die Dinge erlebst. Du wirst bemerken, dass alles Unharmonische aus Deinem Leben nach und nach verschwindet, die Haltung anderer Menschen sich Dir gegenüber zum Positiven ändert und Du immer mehr liebevolle Menschen anziehst. Du musst Dir immer wieder darüber bewusst werden, dass Du kein Opfer bist, sondern jemand bist, der IMMER DIE WAHL HAT!
Kennst Du die eine oder andere Situation, die ich in diesem Text beschrieben habe? Wie sind Deine Erfahrungen? Gerne würde ich erfahren ob es Dir auch so oder ähnlich erging.
Vielen Dank, Deine Dragica
hi du sprichst wirklich wahre Worte. Ja genauso habe ich es auch erlebt mit meiner Familie. bei uns ging es immer um Materielle, aber nie um die seelische Ebene. Oft habe ich mich gefragt, warum bin ich so anders, wie meine Eltern und meine Schwester und fühlte mich auch als Aussenseiterin. ich fange jetzt erst mit 52 an all das zu begreifen und zu erkennen und diese Blockaden zu lösen. Es kostet nur ganz viel Kraft und neuen Mut.