Was genau ist eigentlich der Sinn einer (glücklichen) Beziehung? Das Teilen von Bett, Tisch und der Freude am Sex? Sicherlich nicht. Oft ist das, was man Liebe nennt, ein Mix aus Ängsten, Bedürfnissen, Erwartungen, Besitzansprüchen und emotionaler gegenseitiger Abhängigkeit. Viele Menschen fragen sich: „Was kriege ich in dieser Beziehung?“ Eine vielleicht bessere Frage wäre: „Was kann ich in meiner Partnerschaft lernen?“ Heute bin ich überzeugt davon, dass es in Beziehungen u.a. um mehr Selbstliebe geht. Das ist für mich der eigentliche Sinn einer wirklich glücklichen Beziehung.
„Nur wenige Menschen erkennen wie machtvoll eine echte Liebesbeziehung für körperliche und seelische Heilung ist. Sie befriedigt unser Bedürfnis nach Abenteuer, Sinngebung, verzauberter Magie und einer gefühlvollen Verbindung mit einem anderen Menschen auf tiefster Ebene.“ (Marianne Williamson)
Für mich bedeutet Beziehung Wachstum und Veränderung. Anstelle von Beziehungen kann man auch von Lern-Begegnungen sprechen.
Der Wunsch nach einer harmonischen und erfüllenden Liebesbeziehung ist nämlich eine Riesenchance zur persönlichen Weiterentwicklung, denn eine Partnerschaft macht es erforderlich, spirituell zu wachsen und zu reifen. Das ganze Leben lehrt uns alles Mögliche und ist eine Art Schule, aber in einer Partnerschaft kann man sich besonders schnell entwickeln, sie ist eine ganz besondere Schulform.
Im Gegensatz zu Arbeitskollegen und Freunden verbringt man seine Zeit mit dem Partner, der ja viel leichter „verfügbar“ ist, intimer und kommuniziert direkter. Je intimer wir sind, umso offener sind wir. Je offener wir sind, umso authentischer sind wir. Je authentischer wir sind, umso besser lernen wir uns selbst kennen, umso schneller wachsen wir spirituell-geistig (und das fördert auch unsere schöpferischen Fähigkeiten).
Das Spiegelgesetz:
Aus tantrischer Sicht ist der Mensch ein Spiegel des Universums bzw. seine Beziehung nimmt eine Spiegelfunktion ein. Das deckt sich mit den Lehren des Gesetzes der Anziehung, welches uns ja sagt, dass alles, was wir innerlich sind, wir früher oder später im Außen erleben, da die Außenwelt nur ein Abbild bzw. ein Spiegelbild unseres Innenlebens, unserer Schwingung darstellt. Und auch der hermetische Leitsatz lehrt uns: Wie oben, so unten, wie unten, so oben. Wie innen, so außen, wie außen, so innen. Wie im Großen, so im Kleinen, und wie im Kleinen, so im Großen (Mikrokosmos = Makrokosmos oder wie im „Vater unser“: Wie im Himmel, so auf Erden). Liebe kann also nur dann entstehen, wenn der andere bereit ist, einem das zu geben, was man sich selbst gerne wünscht – da alles gespiegelt wird.
„Die Liebe ist ein Brunnen, aus dem wir nur so viel trinken, als wir hinein geschöpft haben, und die Sterne, die aus ihm blinken, sind nur unsere Augen, die hineinschauen.“ (Marie-Henri Beyle)
Wir wissen: Da alles auf Ursache und Wirkung beruht, ist keine Partnerschaft zufällig entstanden. Alles im Leben hat einen tieferen Sinn. Unser Partner erfüllt etwas in uns, was wir in diesem Lebensabschnitt wirklich brauchen. Jeder Partner, den wir hatten, war viel mehr als nur unser Partner, er war, spirituell gesehen, auch unser selbst angezogener Lehrer (ohne es selbst zu wissen) – und genauso waren wir ihr/sein Lehrer.
Das Ganze kann man sich ungefähr so vorstellen: Ich sehe z.B. „Defizite“ an meinem Partner, etwas das mich stört (meistens kurz nach der sogenannten Verliebtheitsphase), lehne es ab und kritisiere meinen Partner dafür. Tatsächlich ist es aber so, dass genau dieser Punkt mir bei mir selbst nicht gefällt. Man könnte es auch so formulieren: Meine „Schwäche“ sieht die „Schwäche“ des Partners“ und umgekehrt – und dasselbe gilt für unsere „Stärken“. Das, was bisher verborgen war, wird enthüllt.
Es geht darum glückshinderliche und ungelöste Verhaltensmuster, die man zwar im Partner registriert, sie aber selber hat, zu ändern. Das dient unserem persönlichen Wachstum. Wer gibt schon gerne zu, dass er auch Schattenseiten hat? Kaum jemand. Man gesteht sie sich selbst selten zu. Stattdessen spaltet man die negativen Seiten von sich ab und bekommt sie dann eben von außen gespiegelt. Und jede Spiegelung ist eine Aufforderung an uns, dass es an der Zeit ist, an uns selbst zu „arbeiten“, uns komplett und vollständig anzunehmen, mit allen Ecken und Kanten, in unserer Ganzheit.
„Wir sind der Spiegel und das Gesicht, das sich darin spiegelt.“ (Rumi)
„Das Leben ist ein Spiegel, der dem Denker das zeigt, was er in ihn hineindenkt.“ (Ernest Holmes)
„Dein wahrer Freund ist nicht, wer Dir den Spiegel hält der Schmei-chelei, worin Dein Bild Dir selbst gefällt. Dein wahrer Freund ist, wer Dich sehn lässt Deine Flecken und sie Dir tilgen hilft, eh‘ Feinde sie entdecken.“ (Friedrich Rückert)
Das Leben ist also eine Art Projektionsfläche, die unsere innersten Glaubenssätze, Gedanken und Gefühle spiegelt. Die „Schwäche“, die ich im Anderen sehe, ist eigentlich mein eigener Schatten, den ich auf den Anderen projiziert habe. Mein Partner dient mir als Spiegelbild meiner unbewusst ausgestrahlten Eigenschaften und Persönlichkeitsanteile, damit ich mich selbst besser verstehe (wer bin ich, was will ich und was will ich nicht) und diese Aspekte bearbeiten kann. So gesehen sollte jeder von uns seinem Partner unendlich dankbar sein, dass er uns dabei geholfen hat, mehr über uns selbst zu erfahren, dass er uns in bestimmten Bereichen die Augen geöffnet hat.
Der Sinn der Verliebtheit besteht offensichtlich u. a. darin, dass man sich mit den „störenden“ und „anstrengenden“ Aspekten auseinandersetzt, anstatt davor zu flüchten. Ohne die Verliebtheit würde man vermutlich schnell das Weite suchen. Natürlich gilt das „Spiegeln im Partner“ auch für Fähigkeiten und Eigenschaften, die man am Partner bewundert. All das, was uns am Partner erfreut, schlummert auch tief in uns.
„Beziehung ist der Spiegel, in dem wir uns selbst so sehen, wie wir sind.“ (Krishnamurti)
Unsere äußeren Lebensumstände lassen sich immer erst dann verändern, wenn wir eine Veränderung in unserem Inneren vornehmen. Das ist leicht zu verstehen, wenn man sich das bewusst macht, was die Quantenphysik uns lehrt, nämlich, dass wir alle EINS sind, dass es, aus einem höheren Blickwinkel aus gesehen, kein innen und außen gibt, sondern dass alles eine harmonische Einheit darstellt. Das Wort „Partner“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt Teil / Anteil. Das sagt mir, dass ich meinen Partner als einen Teil von mir selbst (oder mich als einen Teil meines Partners) verstehe und uns gleichermaßen liebevoll behandeln sollte. Nicht von ungefähr spricht man ja auch spaßeshalber von seiner „besseren Hälfte“.
Jedes Paar, welches sich verinnerlicht hat, dass man sich in einer Partnerschaft gegenseitig dabei hilft, spirituell zu wachsen, ist ein glückliches Paar. Solch eine Partnerschaft wächst viel stärker zusammen, als eine, in der man nur nach den eigenen, persönlichen Vorteilen Ausschau hält.
Jede „spirituelle Partnerschaft“ hat zu ihrer wahren und natürlichen Bedeutung gefunden, befindet sich auf einem höheren Niveau und ist durch das gemeinsame Ziel nach mehr Bewusstheit mit einem glücklichen Sinn ausgefüllt. Eine spirituelle Partnerschaft ist eine Gewinn-Gewinn-Situation und führt früher oder später zu einer glücklichen Beziehung zwischen zwei Menschen, die sich selbst und die Welt so annehmen, wie sie sind. Es ist der Weg, die Liebe zu sich selbst, zur Welt und dem Leben wieder zu entdecken, die man vergessen hat, weil man sich zu sehr im Außen verloren hat, und es geht darum, sich seiner eigenen wundervollen Identität bewusst zu werden.
Eine Partnerschaft ist eine wunderschöne Unterstützung auf dem Weg, die Einheit in sich selbst zu finden.
Die Welt ist ein Spiegel von Dir.
Deine Dragica
Was ist für Dich der Sinn einer Beziehung und wann würdest du von einer perfekten Partnerschaft sprechen? Bitte hinterlasse mir einen kurzen Kommentar. Vielen Dank!
Diese Beschreibung empfinde ich wie eine Gebrauchsanweisung für einen Menschen der sich an die Vorgaben der Spiritualität, den Definitionen der spirituellen Liebe und den Gepflogenheiten der Wissenschaft und Religionstheorie zu beugen hat.
Wo bleibt in diese subjektiven Einstellung der mensch sein Wesen, sein Fühlen sein Geist.
Wo sind die Begriffe der Liebe?
Begehren, Hingabe, Leichtigkeit, Lust, Sehnsucht, Freude, Spaß , Zuneigung, Zärtlichkeit, Sicherheit, Vertrauen und noch Vieles mehr?
Ist denn die spirituelle Liebe nur mehr eine Abhandlung von Verhaltensmustern, die dem entsprechen, was unter „Laborbedingungen“ gelingen kann?
Wenn das hier maßgeblich ist, was hier in der Beschreibung steht, dann ist die Liebe als fühlende Kraft schon gestorben und vernichtet durch Spiritualität, Tehorien und Gleichgültigkeit.
Der Mensch ist nunmehr bald das einzige Lebewesen, das sich selbst auf einen Stein reduziert, denn der darf mehr fühlen als wir.
Schade, dass der in Rede stehende Text Ihnen nicht zusagt. Die meisten anderen Leser waren begeistert.
Man kann zu dem Thema sicherlich ein ganzes Buch schreiben, aber da es sich um einen Blog-Text handelt, ist der Rahmen enger gefasst und kann nicht auf alle Punkte eingehen. Gerne kann man alle Blog-Texte zusammen lesen, so dass sich ein vollständigeres Bild ergibt.
Wir alle sind Menschen, ein jeder lebt in seiner eigenen Welt und hat seine eigenen Erfahrungswerte im Leben gesammelt, deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Meinungen zu ein- und demselben Thema voneinander abweichen können.
Wir würden uns natürlich trotzdem freuen, wenn Sie uns als Leser auch weiterhin erhalten bleiben.
Ich kann das alles mit hundertprozentiger Sicherheit bestätigen ich war 25 jahre verheiratet mein Mann ist leider verstorben wir hatten einen langen Weg mit vielen Emotionen und tiefs und Hochs letztendlich war uns aber das wachsen und entfalten lassen immer wichtig und wir sind zu einer Reife gelangt die man sicher nicht erfährt wenn man es nicht auf dieser spiritualen Ebene aus betrachtet ! jetzt habe ich einen Menschen gefunden wo wir beide sicher sind das uns das Universum zusammenführte so ein Einklang herrscht zwischen uns und ich bin unendlich dankbar das erfahren zu dürfen und weiß heute das sind die Früchte wenn man eine Beziehung als das sieht was sie ist eine Lernerfahrung für sich selbst
Liebe Renate,
herzlichen Dank für den tollen Bericht, mit Deinen schönen Erfahrungen.
Ich wünsche Euch Beiden alles Liebe, Freude und Glück für Eure Partnerschaft.
Gottes Segen
Dragica
Gott hat die Welt erschaffen um sich zu erfahren. Wer bin ich, wenn ich mich nicht spüre? Erst durch die Berührung erfahre ich mich. Durch eine Beziehung erhalte ich einen Bezug, einen Weg, eine Entwicklung die mannifaltig ist. Eine perfekte Beziehung ist ein geschützter und von schöpferischen Energien getragener Lebensraum, gleich einem Ei…wie die Zelle von einem neu entstandenem Leben im Mutterleib. Grundlage für den Kreislauf ewigen Seins. Entsprechend dem Fortbestehen der Menschheit.