Liebeskummer ist Dauerstress für Körper und Seele. Sicherlich jeder von uns war davon schon mal betroffen. Die erste Woche nach einer Trennung ist meist die schmerzlichste, denn zu frisch sind während dieser Phase die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit. Wie lässt sich dieser Liebeskummer überwinden?
Nun, im Grunde ist die Bezeichnung „Liebeskummer“ falsch, denn die Liebe ist nie das Problem, nur zu wenig Liebe kann uns in Schwierigkeiten bringen. Treffender wäre also die Bezeichnung „Liebesmangel“. Machen wir nie die Liebe für unsere seelischen Schmerzen verantwortlich, so dass wir Beziehungen aus lauter Angst vor neuen Verletzungen gänzlich meiden. Die Liebe kann wirklich am allerwenigsten dafür.
Doch zurück zu unserer Ausgangsfrage: Was hilft uns ganz konkret gegen Liebesmangel bzw. FÜR ein glückliches Leben? Den Schmerz zuschütten mit Essen, Sex oder Alkohol ist keine Lösung, soviel steht fest. Um der Sache auf den Grund zu gehen, stellen wir uns doch einmal die Frage: „Was ist es denn eigentlich, was uns den Schmerz bereitet?“
Unser Leiden hat weniger mit der Trennung zu tun, nein, er entsteht nur deshalb, weil wir uns damit schwer tun, die Trennung anzunehmen. Im Grunde entsteht der Schmerz durch das Klammern an der Vergangenheit, an der alten Beziehung. Doch können wir in der Vergangenheit leben? Sie existiert doch gar nicht mehr, sie ist, wie das Wort es selbst ausdrückt, vergangen.
Unser Leben findet im Hier und Jetzt statt, das Vergangene aber kann nicht im Hier und Jetzt gelebt werden. Früher ist früher und jetzt ist jetzt. Wir schleppen also emotionalen Ballast mit uns herum, der uns belastet. Wie hochelastische Gummiseile ziehen uns unsere schmerzhaften Erinnerungen immer wieder in unser altes Leben zurück. Es ist so, als würden wir einen großen Sack voller Steine oder einen schweren Anker mit uns herumschleppen. Damit kommen wir nur sehr langsam voran und be-SCHWEREN uns nur.
Ich persönlich reise viel lieber mit leichtem Gepäck, indem ich meinen Rucksack ablege, ihn also loslasse. Aha, es geht also ums Loslassen. Der Begriff „Loslassen“ ist in diesem Fall mit „vorwärts gehen“ gleich zu setzen (das Leben ist nun einmal eine Vorwärtsbewegung). Es gibt den Schritt zurück nicht, es geht immer nur vorwärts. Und was genau sollen wir loslassen? Die Vergangenheit und unsere Erwartungen, die wir in die alte Beziehung gesetzt haben, denn Liebesmangel ist nichts anderes als unerfüllte Erwartungen. Sobald wir unsere Erwartungen loslassen, sind wir auch den Liebeskummer los.
„Wer von seinen Erinnerungen zehrt, wird feststellen, dass Erinnerungen nicht sehr nahrhaft sind.“ (Manfred Rommel)
Wer in einer schmerzvollen Vergangenheit lebt, der projiziert diesen Schmerz in die Gegenwart. Was ist das allererste Gefühl, was Du fühlst, wenn Du an Deine vergangene Beziehung denkst? Wenn es Schmerz ist, dann höre auf Deine Gefühle und mache Dir klar, dass Du Dir gerade selbst Disharmonie schaffst. Wozu in der Wunde herumstochern? Dann kann sie nicht verheilen. Warum sich be-SCHWEREN über das, was einem nicht zusagt? Wenn wir uns schlecht fühlen, dann ist dies die Regieanweisung, dass es höchste Zeit ist, entgegengesetzte Ursachen zu setzen, damit wir uns wieder gut fühlen.
Lassen wir nicht zu, dass die Vergangenheit uns im Griff hat, schließen wir mit ihr ab, wühlen wir nicht mehr in ihr herum, denn damit verschwenden wir lediglich unsere Zeit und Energie. Wenn wir uns mit der Vergangenheit befassen, dann befassen wir uns mit Auswirkungen. Und Auswirkungen haben bereits gewirkt, sie sind das Echo zuvor gesetzter Ursachen. Je weniger wir darüber sinnieren, umso mehr Lebensenergie entziehen wir den Umständen, mit denen wir uns so quälen.
Wenn wir schon grübeln, dann legen wir dafür einen festen Tag in der Woche fest. An diesem Tag können wir uns mit den möglichen Ursachen der Trennung beschäftigen. Unsere Gedanken werden sich dann beruhigen, da sie an diesem speziellen Tag ernst genommen werden. An diesem Tag sollten wir uns auch zentrieren und energetisch harmonisieren. Wie es geht, erfährst Du hier:
https://www.gluecklichebeziehung.de/2013/11/zentrierung/
Bitte mache Dir täglich aufs Neue bewusst: Die Gegenwart ist das, was wirklich zählt, denn nur in ihr können wir Ursachen setzen. Die Vergangenheit ist nur ein Film, den man sich anschauen kann, aber eben nicht ändern.
„Lebe heute – vergiss die Sorgen der Vergangenheit.“ (Epikur)
Erst, wenn wir Vergangenes loslassen, erleben wir dadurch die Erfüllung der vergangenen Bedürfnisse. Die Vergangenheit ist definitiv vorbei. Wenn sie uns nicht gefallen hat und wir ständig an sie denken, dann machen wir sie durch unsere schöpferische Schwingung zu unserer Gegenwart. Wir brauchen auch keine Angst davor zu haben, die alte Beziehung loszulassen, weil wir glauben, dadurch etwas Wertvolles und Kostbares zu verlieren. Denn das wirklich Wertvolle ist die dabei gemachte Erfahrung – und die können wir NIE verlieren.
„Schöne Tage – nicht weinen, dass sie vergangen, sondern lächeln, dass sie gewesen.“ (Rabindranath Tagore)
Wenn wir uns trennen, dann ist es ausgesprochen wichtig, sich nicht nur äußerlich zu trennen, sondern auch innerlich. Wenn wir uns ganzheitlich, in innerem und äußerem Frieden, vom Partner trennen können, dann fühlen wir uns wieder okay. Und wie trennt man sich, wie löst man sich, wie lässt man am besten los? DURCH LIEBE!!! Erst, wenn wir etwas in Liebe annehmen, können wir es loslassen.
Ich kann einen Tennisball erst dann loslassen, wenn ich ihn in die Hand genommen habe. Und genau so ist es auch mit Beziehungen und mit energetischen Bindungen. Loslassen kann man erst dann, nachdem man angenommen hat. Nur so läuft das. „Leicht gesagt, wenn für einen eine Welt zusammenbricht?“ Ja, da magst Du recht haben, aber ich sagte nicht, dass es leicht sei (es ist individuell), aber es ist auf jeden Fall richtig und besser als alle anderen Alternativen. Im Grunde ist das die einzige Straße, die wieder zu Glück und Freude führt.
Natürlich kann niemand auf Kommando seine alte Liebe so ohne weiteres loslassen. Besinne Dich einfach auf die Gefühle, die Du in Dir gerne fühlen würdest. Lenke Deinen Fokus auf das Gewünschte, nicht auf das, was Dir Schmerzen bereitet. Was ist also, wenn man nicht von heute auf morgen loslassen kann? Das ist kein Problem, geben wir uns ruhig selbst die erforderliche Zeit dafür. Wir wollen ja keinen Geschwindigkeitsrekord im Loslassen aufstellen – es reicht voll und ganz, wenn wir uns erst einmal ganz bewusst fürs Loslassen ENTSCHEIDEN. So kann man sich auch dafür entscheiden, energetische Bindungen, die man alleine nicht lösen kann, durch eine Karma-Ablösung aufzulösen.
Denn wenn frühere Beziehungen innerlich nicht aufgearbeitet und alte Energieverbindungen nicht aufgelöst wurden, werden sie die gegenwärtige oder zukünftige Beziehung belasten. Unser Ziel sollte immer sein, uns so schnell wie möglich wieder gut zu fühlen, glücklich zu sein. Und dafür ist eine unmissverständliche Entscheidung erforderlich. Was willst Du sein? Glücklich oder unglücklich? Glücklich? Dann halt nicht mehr an etwas fest, was Dich unglücklich macht. Ich mache oft eine schriftliche Erklärung, in der ich meinen Entschluss vertraglich besiegele. Das verleiht meiner Entscheidung erheblichen Nachdruck. Wir sind frei, uns neu zu besinnen, neu auszurichten, neu zu erschaffen – WENN wir uns bewusst dafür entscheiden.
Solange wir jedoch Schmerzen und Ungelöstes aufgrund unserer letzten Beziehung mit uns tragen, haben wir keinen Platz geschaffen für eine neue Beziehung. Das Universum kann uns nichts Neues schicken, da kein Freiraum dafür existiert, es ist einfach kein Platz da. Zuerst müssen wir unser Herz frei machen von alten Bindungen. Wahre Liebe ist frei und bedeutet, dass man liebt, aber nicht, dass man festhält. Festhalten ist in diesem Fall gleich zu setzen mit Leid und Schmerz.
Solange wir unsere Vergangenheit für unser Wohlgefühl verantwortlich machen, werden wir unbeweglich und fürchten uns vor Veränderungen, vor neuen Schritten. Erst, wenn das Alte wirklich definitiv zu Ende ist, kann man mit dem Neuen anfangen und den nagenden Liebeskummer überwinden. Es ist ein Prozess, der seine Zeit braucht und nicht von heute auf morgen vollzogen ist. Doch das ist verschmerzbar, denn um eine simple Wahrheit kommen wir nicht umhin: Der Kummer geht vorbei, das Gelernte aber bleibt (zum Glück) bestehen.
„Der Mensch kann nicht zu neuen Ufern aufbrechen, wenn er nicht den Mut aufbringt, die alten zu verlassen.“ (André Gide)
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